Die Blaswirkung beim Schweißen

Die Blaswirkung beim Schweißen

Beim Schweißen mit Lichtbogen gibt es eine subtile Kraft, die oft übersehen wird, aber einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Schweißnaht hat: die Blaswirkung. Dieses Phänomen kann sowohl eine Herausforderung als auch ein Werkzeug für Schweißer sein, je nachdem, wie es genutzt wird.

Das Phänomen der Blaswirkung

An der Spitze der Elektrode oder des Bolzens kann es zu Verwirbelungen kommen, die unerwünschte Gase in das Schweißbad einbringen können. Die Folgen können vielfältig sein, von Oxidationen über Einbrände bis hin zu Poren in der Schweißnaht. Dabei tritt die Blaswirkung ausschließlich beim Schweißen mit Lichtbogen auf.

Ursachen und Auswirkungen

Die Blaswirkung entsteht durch die elektromagnetischen Felder, die sich um stromdurchflossene Leiter zwangsläufig bilden. Diese Magnetfelder interagieren miteinander und erzeugen Verwirbelungen, die Luft und Schweißgas in das Schweißbad "hineinspülen" und damit die Schweißqualität verschlechtern können. Ein erfahrener Schweißer erkennt die Blaswirkung oft daran, dass der Bolzen an einer Seite stärker verschweißt ist als an der gegenüberliegenden Seite, begleitet von einem unruhigen Verlauf und starken Spritzern während des Schweißvorgangs.

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Abbildung der Blaswirkung

Die Blaswirkung zum Vorteil nutzen

Trotz ihrer potenziell negativen Auswirkungen kann die Blaswirkung auch zum Vorteil genutzt werden, insbesondere bei bestimmten Schweißanwendungen wie der Hubzündungsbolzenschweißung in PC-Lage, also bei Horizontalschweißungen. In solchen Fällen kann die Erdgravitation dazu führen, dass das aufgeschmolzene Material nach unten fließt. Wenn der Lichtbogen leicht nach oben abgelenkt wird, kann somit eine gleichmäßige Schweißung mit geschlossener Wulst und ohne Unterschneidung entstehen.

Um die Blaswirkung für eine gleichmäßige Schweißnaht ohne Unterschneidung zu nutzen, können Schweißer gezielte Maßnahmen ergreifen. Durch das Anbringen von Masseklemmen unterhalb der Schweißung und das Ausrichten der Bolzenschweißpistole in eine Position, in der der Kabelbogen ebenfalls unter der Schweißung liegt, kann der Lichtbogen leicht nach oben abgelenkt werden. Gleichzeitig kann der Schweißstrom leicht erhöht und die Schweißzeit leicht minimiert werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Die Blaswirkung mag auf den ersten Blick wie ein unerwünschtes Phänomen erscheinen, aber mit dem richtigen Verständnis und der richtigen Anwendung kann sie zu einem wertvollen Werkzeug für Schweißer werden. Indem sie die Blaswirkung gezielt kontrollieren und nutzen, können Schweißer die Qualität ihrer Schweißnähte verbessern und gute Schweißergebnisse erzielen.

Veröffentlicht am

Geschrieben von

Markus Neuse

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