Das Bolzenschweißen ist ein effizientes Verfahren zur Verbindung von Bolzen mit verschiedenen Materialien. Dabei ist die Prozesskontrolle von entscheidender Bedeutung, um die Qualität der Schweißungen sicherzustellen.
Wichtige Begriffe für die Prozesskontrolle:
Schweißstrom: Der Schweißstrom ist der elektrische Strom, der während des Schweißprozesses durch den Bediener eingestellt wird. Dieser Strom fließt während der Schweißzeit durch den Bolzen und das Werkstück, um die Schweißverbindung zu erzeugen.
Schweißzeit: Die Schweißzeit wird ebenfalls vom Bediener eingestellt und bestimmt die Dauer, während der der Strom durch den Bolzen fließt. Sie umfasst die Zeit zwischen dem Abheben und dem Eintauchen (Hub) des Bolzens.
Hub: Der Hub ist der Weg, den der Bolzen zurücklegt, wenn er sich vom Grundmaterial abhebt. Auch dieser Parameter wird vom Bediener eingestellt.
Spannung: Die Spannung ist eine wichtige Prozessgröße, die während des Schweißens von verschiedenen Parametern beeinflusst wird. Sie wirkt sich auf den Energieeintrag aus und ist daher entscheidend für die Qualität der Schweißverbindung.
Der Bolzenschweißprozess folgt einem bestimmten Ablauf:
- Start: Der Schweißprozess beginnt
- Vorstrom: In dieser Phase wird ein Vorstrom angelegt, um den Lichtbogen zu zünden und den Schweißprozeß damit zu starten
- Schweißstrom: Der eigentliche Schweißstrom wird aktiviert um Bolzen- sowie Grundmaterial anzuschmelzen
- Eintauchen: Der Bolzen wird in das Grundmaterial eingetaucht, um die Verbindung zu schaffen
- Ende: Der Schweißprozess ist abgeschlossen
Prozesskontrolle in der Praxis
Um die Qualität der Bolzenschweißungen sicherzustellen, werden wesentliche Parameter wie Schweißstrom, Schweißzeit, Spannung und Hub aufgezeichnet und mit Referenzschweißungen abgeglichen. Dies ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Schweißfehlern, die durch falsche Bedienung, elektromagnetische Einflüsse oder unzureichende Grundmaterialvorbereitung entstehen können.
Detektierte Schweißfehler, die nicht durch Sichtprüfung erkannt werden können, können so durch eine Prozesskontrolle erkannt werden. Zum Beispiel können Bindefehler bei geringem "kalten" Eintauchen frühzeitig erkannt werden. Diese vorzeitige Qualitätskontrolle ermöglicht es geschultem Personal, schnell zu reagieren und weitere Fehlschweißungen zu vermeiden.
Die Dokumentation von Schweißungen, einschließlich Parameteraufzeichnungen und Prozesskontrollauswertungen, dient als Qualitätsnachweis und trägt zur Rückverfolgbarkeit bei.
Prozesskontrolle im Zusammenspiel mit Automationen
Die Schnittstellen von Bolzenschweißmaschinen ermöglichen auch den Einsatz von Prozessautomationen. Hierfür ist spezielle Hardware erforderlich, wie eine Hubzündungsbolzenschweißmaschine mit Schweißstrom- und Spannungsverlaufsdokumentation sowie eine Hubzündungsbolzenschweißpistole mit Hubmessung. Diese Kombination ermöglicht eine vollständige Prozesskontrolle und die Detektion einer Vielzahl möglicher Schweißfehler.
Insgesamt ist die Prozesskontrolle beim Bolzenschweißen von entscheidender Bedeutung, um hochwertige Schweißverbindungen sicherzustellen, Kosten durch Fehlerreduzierung zu minimieren und die Qualität der Produkte zu gewährleisten. Durch die Integration von Prozessautomationen und eine gründliche Dokumentation können die Effizienz und Zuverlässigkeit von Bolzenschweißprozessen erheblich gesteigert werden.
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